30 Sep
LONGHORNS
Saisonstart LONGHORNS am Samstag, 5.10. - 19 Uhr
23 Mär
Longhorns
Herzogenaurach Basketballer ziehen sich in die Bayernliga zurück
Seit der Saison 2015/16 haben die Zweitliga-Basketballer der Nürnberg Falcons und die Herzogenaurach Longhorns zusammengearbeitet. Die Nürnberger versorgten die Turnerschaft mit Talenten und unterstützten auch finanziell. Doch damit ist nun Schluss: Die Zusammenarbeit in der 1. Regionalliga endet, die Longhorns ziehen sich in die Bayernliga zurück.
Eigentlich haben die Basketballer der TS Herzogenaurach ein kleines Wunder geschafft. Aber eines, für das es kein Happy End gibt. Sportlich hatten die Longhorns die Klasse gehalten. Absteigen werden sie trotzdem.
Vor der Spielzeit schien der Abstieg aus der 1. Regionalliga mit einem dezimierten Kader ausgemachte Sache zu sein. Fünf Spieltage vor Ende der Saison war den Herzogenauracher Basketballern der Klassenverbleib dann nur noch rechnerisch zu nehmen. Und trotzdem: Die Longhorns werden sich nach zehn Jahren zwei Klassen tiefer in die Bayernliga zurückziehen.
Der Grund: Die seit der Saison 2015/16 bestehende Kooperation zwischen der TSH und den Zweitliga-Basketballern der Nürnberg Falcons endet, zumindest was die 1. Regionalliga angeht. "Das ist fix", bestätigt Abteilungsleiter Peter Simon, der betont: "Wir gehen nicht im Streit auseinander. Das ist auch kein leichter Schritt, nachdem wir das über Jahre aufgebaut haben."
Doch ohne die Unterstützung aus Nürnberg sei die vierthöchste Spielklasse Deutschlands für die TSH nicht zu halten. Den Falcons fehlt es in der Nachwuchs-Bundesliga momentan offenbar selbst an Talenten. "Die Frage ist: Haben wir überhaupt die Qualität? Und neben dem Spieleraspekt ist da der finanzielle Aspekt: Durch die Corona-Krise herrscht große Unsicherheit, niemand weiß, wie wir alle in ein paar Monaten dastehen", sagt Falcons-Sportdirektor Ralph Junge.
Der Sportstandort Herzogenaurach verliert damit an Attraktivität: So war es durch die Kooperation möglich, vielversprechende Basketball-Talente wie Nelson Weidemann (mittlerweile Brose Bamberg) oder Nils Haßfurther (nun Würzburg) in der Gymnasium-Turnhalle zu beobachten.
Angedeutet hatte sich das Ende der Zusammenarbeit bereits vor der Saison: Nachdem der Aufstieg der Falcons in die Bundesliga gescheitert war, weil der Verband die Lizenz nicht erteilte, hatten die Nürnberger bereits um Sponsoren und Spieler kämpfen müssen. "Die Kooperation geht weiter", sagt Junge nun und meint wohl vor allem den Nachwuchs. Über das Jugend-Team der Tornados Franken werden Herzogenaurach und Nürnberg verbunden bleiben. "Wir müssen uns zunächst auf den Unterbau konzentrieren. Wenn das gelingt", sagt Junge, "wird es auch wieder automatisch Spieler im Erwachsenenbereich geben."
Unklar ist, was das für Nikola Jocic bedeutet, den serbischen Trainer, der maßgeblich zum sportlichen Klassenverbleib der Longhorns beigetragen und auch die U18 trainiert hat. Er wurde bislang von den Falcons bezahlt. "Er hat eine super Arbeit gemacht. Wir würden ihn natürlich gerne behalten", sagt Simon.
In die Bayernliga werden die Longhorns wohl mit einem großen Teil ihrer zweiten Mannschaft gehen, die den Aufstieg aus der Bezirksoberliga in dieser Runde sowieso geschafft hatte (der für die Reserve nun aber nicht wahrgenommen wird). Ob sie Unterstützung von altgedienten Größen wie Larry Hall bekommen wird, ist noch ungewiss. Mit Patrick Horstmann und Tobias Übbing werden zwei Stützen der Rückrunde berufsbedingt wegbrechen.
Für die TSH-Frauen ist der Weg dagegen frei: Die Shorthorns werden in die Regionalliga aufsteigen, sofern die geplante Regelung des Verbandes nach dem Corona-Lockdown auch umgesetzt wird. Zuvor hatte die TSH den Aufstieg zweimal nicht wahrgenommen, in dieser Saison waren die Shorthorns in ihrer Liga praktisch konkurrenzlos. "Das Team ist jetzt ein anderes, wir haben viele junge, entwicklungsfähige Spielerinnen gewonnen", sagt Simon. Und die haben einen Vorteil: Sie stammen alle aus dem eigenen Nachwuchs der TSH.
Mitarbeit: Sebastian Gloser
ALEXANDER PFAEHLER, Erlanger Nachrichten
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